Wort zum Sonntag - 27.04.2025 - Bernhard Hopf, Pastoralreferent
Wort zum Sonntag,
27.04.2025

Auferstehungserfahrungen sind absolut prägend. Das weiß jede und jeder, die und der schon einmal ganz tief in einer persönlichen Krise war und daraus wieder befreit wurde und das Leben gut weitergehen konnte. Ostern war die absolute Auferstehungserfahrung für die Jüngerinnen und Jünger von Jesus, und eine solche Auferstehungserfahrung war auch wieder Ostern für mich in diesem Jahr.
Dazu gehörten unter anderem die Berichte von der Krankheit von Papst Franziskus und seine Botschaften aus dem Krankenhaus, dann sein stimmlich kaum vernehmbarer letzter Segen „Urbi et Orbi“ und schließlich sein Tod am Ostermontag. Und dieser Papst, das spüre ich lebt weiter in den umwandelnden Prozessen in der Kirche und auch der Gesellschaft, die er angestoßen hat. Sein Papstsein, gab vielen Christinnen und Christen und auch mir persönlich immer wieder neue Hoffnung.
Hoffe, so lautet auch der Titel seiner Autobiografie, die Franziskus noch kurz vor seinem Sterben vollenden konnte und die ein Buch voller Lebensweisheiten ist. Jetzt ist er in dem „Jahr der Hoffnung“ gestorben, das er mitten in der durcheinandergewirbelten Welt als ein Heiliges Jahr ausgerufen hat.
Als Pilgergerinnen und Pilger der Hoffnung sollen wir in unserer Welt unterwegs und für alle Menschen hilfreich und Mut machend sein, wie Papst Franziskus es war in seinen oft spontanen Pressekonferenzen, bei denen er auch heikle Themen angesprochen hat, die schon jetzt große positive Ergebnisse zeigen. Man denke nur an sein unverkrampftes Reden und seinen Umgang mit Homosexualität, welches schon zu einer neuen Grundordnung für die MitarbeiterInnen in der Katholischen Kirche umgesetzt werden konnte und eine wohltuende Freiheit zum Ausdruck bringt. Auch die Synodalität, die er grundsätzlich neu auf den Weg brachte und auch das Besetzen von Leitungsämtern im Vatikan mit Frauen gehört für mich zu diesen Hoffnungen dazu.
Hoffnungsvoll und Mut machend waren für mich wieder die guten Gottesdienste und Begegnungen rund um das Osterfest. Mut machend für mich sind am kommenden Weißen Sonntag und an den folgenden Sonntagen die vielen Familien, die mit ihren Kindern das Fest der Erstkommunion feiern werden. Sie sind jedes Jahr österliche Zeugen, dass es sich rentiert, in einer Gemeinschaft zu leben und zu glauben, die von Kindesbeinen an auf christliche Werte setzt und dies generationenübergreifend weitergibt und feiert.
Weitere Hoffnung gibt mir die Wanderausstellung „Pilger der Hoffnung“, die zur Zeit in der Marienkirche im Staatsbad Brückenau zu sehen ist und ihren Abschluss am Montagabend dort mit einer Finissage findet.
So wie diese Ausstellung dann weiter durch verschiedene Orte in unserem Dekanat Bad Kissingen zieht und darüber hinaus durch die ganze Diözese Würzburg, geht auch die Botschaft unseres verstorbenen Papstes durch die Welt, die aus der Auferstehung resultiert. Mit dieser Botschaft können wir gut dieses heilige Jahr weiter gestalten und darüber hinaus das Leben von uns Menschen auf diesem Planeten. Diese Botschaft heißt: Hoffe!
Bernhard Hopf
Pastoralreferent im Past. Raum Bad Brückenau