header

Vom 6. bis 13. Oktober waren rund fünfzig Christen aus dem Pastoralen Raum gemeinsam unterwegs auf den Spuren der beiden großen Heiligen in und um Assisi.

Die erste Station war zunächst Padua, der Stadt von „Il Santo“, wie die Italiener den Hl. Antonius von Padua nennen. Die Basilika beeindruckte ebenso wie der erste gemeinsame Gottesdienst in einer kleinen Seitenkapelle.

12 01 Assisi 1

Pfarrer Gerd Greier, der die Gruppe geistlich begleitete, bereitete die Pilger bereits auf der Busfahrt durch Berichte und Erzählungen aus dem Leben von „Francesco“ und „Chiara“ bestens auf die Orte, die man gemeinsam besuchten wollte, vor. Er betonte immer wieder, welch radikale Wendung sich im Leben der beiden ergeben hat, nach der Begegnung von Franziskus mit der Stimme Christi vom Kreuz in San Damiano.

Wer sich darauf einlassen konnte, spürte die besondere Stimmung in Assisi, der Geburtsstadt der beiden Heiligen. Den sonntäglichen Gottesdienst feierte die Gruppe in San Damiano. Der Ort, an welchem Franziskus, bereits schwer erkrankt, seinen berühmten Lobgesang auf die Schöpfung Gottes dichtete und der Ort, an dem Klara bis zu ihrem Tod lebte. "Silentium – Stille", dazu lud jedes Heiligtum (Ital.: Sanctuarium) aufs Neue ein.12 01 Assisi 2

Die Basilika St. Maria del Angeli mit der Portiunkula-Kapelle im Innern zeigte auf besonders eindrucksvolle Weise, welche Bedeutung dieses kleine Kapellchen für Franziskus und seine Gefährten hatte und darüber hinaus für die nachfolgenden Generationen. Beim Besuch in Gubbio, der Stadt des Hl. Ubaldo, wurde Franziskus und der wilde Wolf lebendig, durch die Erzählungen der ebenso charmanten wie kompetenten italienischen Reiseleiterin Katia. Eine Führung durch die Basilika am nächsten Vormittag, mit dem deutschen Franziskanerbruder Thomas, zeigte, wie eindrucksvoll Künstler über die Jahrhunderte es geschafft haben, das Leben des Hl. Franziskus in Beziehung mit dem Leben Jesus darzustellen.

12 01 Assisi 3Nach dem Pilgergottesdienst in der Klosterkapelle San Bonaventura stand am Nachmittag im wahrsten Sinne des Wortes ein steiniger, schweißtreibender Weg bevor: der Aufstieg zur Einsiedelei Carceri. Beeindruckend war die Einfachheit und Stille der kleinen Anlage und gleichzeitig die Weitläufigkeit der Steinhöhlen, in denen sich Franziskus und seine Brüder immer wieder zum Gebet und Meditation zurückzogen. Mit dem Bus besuchte man am nächsten Tag die Einsiedelei Fonte Colombo, wo Franziskus seine Ordensregel verfasste und anschließend das Kloster bei Greccio. Dort feierte Franziskus vor 800 Jahren zum ersten Mal die Geburt Christi gemeinsam mit Ochs und Esel. Deshalb gibt es dort auch eine sehenswerte Krippensammlung.

12 01 Assisi 4

Am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen von Assisi. Die Gruppe besuchte auf dem Rückweg den Berg La Verna, auf dem Franziskus die Wundmale empfing. Ein letzter gemeinsamer Gottesdienst und dieser besondere Ort, hoch über den Weiten Umbriens stimmte nachdenklich.

Was bleibt?

Was ist wichtig?

Franziskanisch einfach zu leben

– im Respekt vor Mensch und Schöpfung

– heute so wichtig wie damals.

Haben wir’s verlernt?

 

Text: Michaela Atzler

­