header
Aufeinander zugehen - Füreinander da sein - Gutes tun

Zum Neujahrsempfang der Pfarrgemeinde Hausen/Kleinbrach begrüßte Gabriele Müller, als Sprecherin des Gemeindeforums, neben zahlreichen Gästen auch alle Vertreter der örtlichen Vereine, die örtlichen Stadträte, als Vertreter der Stadt Bad Kissingen Bernd Czelustek und Pfarrvikar Michael Schmitt als hauptamtlichen Vertreter der Pfarreiengemeinschaft. Einen besonderen Gruß durfte die Blaskapelle Hausen entgegennehmen, welche den Empfang musikalisch umrahmte.
Frau Müller rezitierte am Beginn ihrer Ausführungen ein kleines Gedicht von Peter Rosegger: „Ein bisschen mehr Frieden und weniger Streit, ein bisschen mehr Güte und weniger Neid …“ In ihren weiteren Worten ging sie auf dieses Gedicht ein, denn so selbstverständlich diese Worte auch erscheinen, so schwer ist es manchmal sie auch im Alltag umzusetzen. Wie oft streitet man über Belangloses, wie oft lässt man sich in die Irre führen und wie oft nimmt man es mit der Wahrheit nicht allzu genau.
Oft fehlt die Zeit das eigene Verhalten oder die Entscheidung die man trifft zu reflektieren. Die kleinen Worte „Danke“ und „Entschuldigung“ sind dadurch fast ins Vergessen geraten oder gar ganz verloren gegangen. Viele sind mit ihren eigenen Problemen so sehr beschäftigt, dass sie neben ihrem „Ich“ dass „Du“ aus den Augen verloren haben. Oft sind es nur Kleinigkeiten, wie ein paar Worte, die man miteinander wechselt, ein Lächeln, eine kleine Aufmerksamkeit, die dem anderen zeigen: „DU bist mir wichtig! Ich bin für dich da, wenn du mich brauchst!“
Wir hier in Hausen und Kleinbrach haben den Vorteil, dass wir in unseren Gemeinden immer noch und immer wieder auch die Gemeinschaft und das Miteinander erleben dürfen. Dies zeigt auch wieder der heutige Tag, mit diesem Empfang. Auch im vergangenen Jahr haben wir uns zu den verschiedensten Anlässen zusammengefunden, sei es zu den Gottesdiensten, Maiandachten, zum Kreuzweg, zum Flurgang nach Haard, wir sind zusammen zum Kreuzberg gepilgert. Auch die Ministranten, Senioren und Kindergruppen haben sich regelmäßig getroffen. Im Oktober haben wir dann noch das 70-jährige Jubiläum der Bischofsweihe von Julius Kardinal Döpfner gefeiert.
2018 war ein sehr ereignisreiches Jahr mit vielen kleinen und großen Herausforderungen, auch 2019 werden wieder viele Herausforderungen auf uns warten und zukommen.
Frau Müller wünschte allen die nötige Kraft zum Handeln, damit unsere Vorsätze und Wünsche in die Tat umgesetzt werden können.
Zum Abschluss hob sie das Glas und wünschte allen und den Familien ein frohes, gesegnetes und erfolgreiches neues Jahr!
Bernd Czelustek bedankte sich für die Gelegenheit, einmal als Vertreter der Stadt Bad Kissingen in seiner Heimatgemeinde zu fungieren und die Grüße des Oberbürgermeisters und der Stadt Bad Kissingen überbringen zu dürfen.
Im Hinblick auf die bevorstehende Landtagswahl sprach er die Vertrauensverluste im politischen System an. Auch Hausen hat das neue Jahr mit Verlusten begonnen: ist es doch das erste Jahr ohne Chorgemeinschaft. Auch die Geschäftswelt dünnt im ländlichen Bereich immer mehr aus und auch die gottesdienstliche Versorgung wird zunehmend schwieriger (Neugestaltung und Zusammenlegung pastoraler Räume). Man möchte festhalten, doch ob wir wollen oder nicht, die Welt um uns herum ändert sich. Die große Herausforderung liegt darin, die Zukunft aktiv zu gestalten. Ein Zitat von Gustav Mahler (in Wahrheit aber von Jean Jaurès): „Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche“ veranschaulicht dies deutlich.
Aber es gibt auch Hoffnungszeichen: Bad Kissingen trotzt den schlechten Vorhersagen hinsichtlich der Bevölkerungsentwicklung; es tut sich was in Sachen Hotellerie; die Bewerbung zum Weltkulturerbe läuft; das Gemeindeentwicklungskonzept hat endlich auch die Stadtteile im Visier; es gibt das Projekt „innen statt außen“, welches sich mit der Altortrevitalisierung beschäftigt und auch für die ortsansässige Feuerwehr gibt es ein neues Löschfahrzeug, was ihn als Kommandant natürlich sehr freut.
Auch im kirchlichen Umfeld hat sich einiges getan: das neue Gemeindeforum hat nahtlos die Arbeit aufgenommen, es haben sich wieder genügend Sternsinger für Dreikönig zur Verfügung gestellt und Luis Pörtner ist mittlerweile nicht nur Oberministrant, sondern auch noch Organist. Die Sprecherin des Gemeindeforums, Gabi Müller, und der Vorsitzende der Kirchenverwaltung, Wolfgang Leirich, sind für die Gemeinde absolute Glücksfälle. Ebenso Stadtpfarrer Gerd Greier und Pfarrvikar Michael Schmitt. Doch auch diese Personen sind nicht unbegrenzt belastbar und man sollte schon aufpassen, dass aus diesen Glücksfällen kein Unglücksfall wird!
So kann man doch mit Vertrauen auf die Zukunft und auf Gott nach vorne blicken.
Vereine und Kirche müssen Orte des Zusammenkommens, der Kommunikation, des Miteinanders und der Zwischenmenschlichkeit sein, dann sind auch alle vor uns liegenden Herausforderungen (Neuwahl bei der TSVgg Hausen und der Feuerwehr, Vorbereitungen der 2020 anstehenden Jubiläen – 150 Jahre Feuerwehr, 120 Jahre TSVgg Hausen) zu meistern.
Am Ende ging Czelustek noch kurz auf die 2020 anstehende Kommunalwahl und auf die bevorstehende Europawahl ein. Hat uns doch dieses Europa die längste Friedensperiode der Geschichte beschert. Dies sollte man auch nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.
Es gibt viele kleine Dinge zu erledigen, die Hausen und Kleinbrach auch weiterhin liebens- und lebenswert machen. An Pfarrvikar Schmitt als kirchlichen Vertreter hatte er noch die Bitte: „Lasst uns die Kirche im Dorf!“
In diesem Sinne wünschte er allen ein gutes und erfolgreiches Neues Jahr!
Pfarrvikar Michael Schmitt überbrachte die Grüße von Stadtpfarrer Gerd Greier. Er bedankte sich bei der Gemeinde für ein offenes und ehrliches Miteinander. Denn genau in diesem Miteinander, aufeinander zugehen, liegt es, Gutes füreinander zu tun, auch wenn es oft nur Kleinigkeiten sind. Als Beispiel sprach er hier einmal Liam, von den Ministranten an. Liam kommt immer wieder, auch wenn er keinen Dienst hat, in die Sakristei oder auf ihn zu und fragt ob was zu tun ist, ob er was machen oder übernehmen kann. Ein besonderer Dank galt auch Andreas Wehner, der nach einem Rohrbruch in der Heizungsanlage des Pfarrheimes, sofort zur Stelle war, mithalf ihn zu beheben und der Pfarrgemeinde auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite steht.
Mit dem Neujahrssegen für alle Anwesenden und für die Pfarrgemeinde wünschte er allen ein gesegnetes 2019.
Mit guten Gesprächen klang der Neujahrsempfang der Pfarrgemeinde in geselliger Runde aus.

­