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Gedanken von Pfarrer Gerd Greier zur „Sonntagspflicht“ und zur „Sonntagssehnsucht!“

Bischof Dr. Franz Jung hat für die Katholiken im Bistum Würzburg bis zum 19. April die Sonntagspflicht ausgesetzt!“ so wurde es am 13. März veröffentlicht - und da war noch nicht abzusehen, wie die momentane Lage sich verschärft und verschärft wird: Verbot von öffentlichen Gottesdiensten und Ausgangsbeschrenkungen.

Beim ersten mal Hören und Lesen konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen: „Ach, die gibt’s ja noch, die Sonntagspflicht!“ Natürlich wusste ich das; dachte aber bei mir: Jetzt können die 90 %, die sowieso nicht mehr kommen (aus verschiedenen Gründen) mit ruhigem Gewissen daheim bleiben und jetzt auch der „Heilige Rest“ (wobei „heilig“ zeigt sich nicht nur am Kommen zur Kirche, von daher gibt es bei den 90 % und bei den 10 % „Heilige“ und „Nicht-So-Heilige“.

Warum sprechen wir nicht von der „Sonntags-SEHNSUCHT“?

Sehnsucht nach einem Tag der Unterbrechung, Zeit zum Ausruhen, für Gemeinschaft, zur Erholung, für das, was ich gerne tue, wozu ich aber oft nicht komme….. 

Sehnsucht nach Gott, nach der gemeinsamen Feier unserer Erlösung durch Jesus Christus, nach Hören der Frohen Botschaft, nach gemeinsamen Singen und Beten, nach Begegnungen, nach der Begegnung mit Christus im Heiligen Brot, nach Segen, nach Neu-Gesendet-Werden in die Welt hinein, um Segen zu bringen…

Jetzt ist uns allen eine Zeit der Unterbrechung angeordnet - und das ist sinnvoll und verantwortungsvoll - es geht um Leben (schauen wir nur nach Italien)!

Ich sehne mich (mit vielen anderen) nach dem Tag, an dem wir wieder gemeinsam uns treffen und Gottesdienste feiern können.

Bis dahin halte ich diese Sehnsuch hoffnungsvoll lebendig und sie hält mich lebendig.

In einem Psalm heißt es: „Meine Seele dürstet nach dir, dem lebendigen Gott!“

Diese Sehnsucht kann und will Gott jetzt schon und gerade in diesen Tagen ganz persönlich stillen - und deswegen bete ich Zuhause (alleine und mit der Pfarrhausgemeinschaft) - im Vetrauen:

Gott ist da, er ist vertraut mit mir und meinem Innersten, er hat Sehnsucht nach mir und will meine Sehnsüchte stillen. Stellvertretend halte ich ihm die Sehnsüchte so vieler Menschen rund um die Erde hin und schließe Euch und Sie in mein Gebet mit ein - und IHR bitte auch mich und uns und andere.

„Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand!“

 Ihr/Euer Gerd Greier

 Passende Gebete und Lieder zur Sehnsucht aus dem Neuem Gotteslob sind: 616 1+2; 814; 820

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